Alice Wilhelmi

Human Security Adviser
Organisation: NATO, Büro des NATO-Generalsekretärs, Human Security Unit

Vorherige Stationen:

• Seit mehreren Jahren im Bereich Frieden und Sicherheit für verschiedene Organisationen tätig (u.a. DCAF - Geneva Centre for Security Sector Governance, Amnesty International, Human Rights Watch)
• 2017-2021: Vereinte Nationen, DPO/Office of the Under-Secretary-General, New York
• 2022-2023: NATO, Building Integrity Officer
• Seit März 2023: NATO, Human Security Adviser

In meiner Position als Human Security Adviser arbeite ich derzeit…

an sehr verschiedenen Themenbereichen, insbesondere aber an der Frage, wie man den Human-Security-Ansatz in den Kernaufgaben der NATO integrieren kann. Das Konzept Human Security basiert auf einem ganzheitlichen Sicherheitsbegriff, der wesentlich von den Vereinten Nationen geprägt wurde. In Abgrenzung zu nationaler oder staatlicher Sicherheit stellt er den Menschen und die Menschenwürde in den Mittelpunkt. Ein Human-Security-Ansatz erlaubt eine ganzheitliche Analyse der Bedrohungen für die Sicherheit, Rechte und das Wohlergehen von Menschen. Bei der NATO wird Human Security außerdem eng mit der Agenda Frauen, Frieden und Sicherheit verbunden.

Was motiviert Sie, bei der NATO zu arbeiten?

Human Security ist ein entscheidender Aspekt von NATO-Operationen, Missionen und Aktivitäten, da er die Perspektive der Zivilbevölkerung an zentrale Stelle setzt. Dadurch erhöht Human Security die Effektivität, Effizienz und Legitimität von NATO-Einsätzen. An oberster Stelle geht es um den Schutz der Zivilbevölkerung in Konflikt- und Krisensituationen. Was muss die NATO tun, um die Sicherheit und das Wohlergehen von Zivilist:innen gewährleisten zu können? Die Vorstellung, dass ich mit meinem Team hier einen Beitrag leisten kann für einen besseren Schutz der Zivilbevölkerung, das motiviert mich sehr.

Was ist das Besondere daran, als zivile Expertin für die NATO zu arbeiten und was würden Sie zukünftigen Kolleg:innen mit auf den Weg geben? 

Die NATO ist ein politisch-militärisches Bündnis, Kooperation zwischen militärischen und zivilen Strukturen gehören zum Alltag. Hinzu kommt natürlich – wie bei jeder internationalen Organisation – auch der interkulturelle Faktor. Schließlich hat die NATO 32 Mitgliedsstaaten, die alle Personal stellen. Diese Kombination macht das Arbeitsumfeld spannend. Ich lerne viel über die NATO genauso wie von meinen Kolleg:innen. Daher: eine große Portion Aufgeschlossenheit, gedankliche Flexibilität und Gut-Zuhören-Können – das würde ich zukünftigen Kolleg:innen empfehlen.

„Ich bin überzeugt, dass die Arbeit im Bereich Human Security die Legitimität der NATO stärkt. Sie fördert die Solidarität und den Zusammenhalt innerhalb der Allianz. Es ist motivierend, Teil eines internationalen Teams zu sein, das sich für diese gemeinsamen Werte einsetzt.“

© Foto: Nicoletta Serrenti